Diese interdisziplinäre Forschungsstätte bietet die Möglichkeit zu experimentellen
Untersuchungen bei hohen und höchsten Drücken. Der Gebäudekomplex besteht aus zehn Hochdruckbunkern
mit Versuchsständen und einer Messwarte mit Freigelände. Sehr geehrte Damen und Herren,
schön, dass Sie da sind. Ja, vom Bluthochdruck zum Diamanten. Was mag sich dahinter verbinden?
Wenn man das so in der Zeitung liest, dann denkt man, was hat der Bluthochdruck mit dem Diamanten zu tun,
bestenfalls, wenn jemand Diamanten zieht, dass er dann vielleicht Bluthochdruck kriegt, weil er
irgendeinen Reiz verspürt. Nun gut, ich habe das Ganze mit einem Untertitel beschrieben oder
umschrieben, ein Querschnitt durch die moderne Hochdrucktechnik und dann wird das, glaube ich,
schon ein bisschen klar. Aber lassen Sie uns mal einsteigen, warum Hochdruck und warum
Bluthochdruck zum Diamanten. Bluthochdruck hat einen Druck von oder läuft üblicherweise ab
im Bereich von 130 bis 80 Torr oder in bar übersetzt 0,17 bis 0,1 bar, das sind also bestenfalls
etwa 10 bis 20 Prozent des Atmosphärenluftdrucks, also sehr wenig. Wir sagen trotzdem Bluthochdruck,
wenn es ein bisschen höher ist, vielleicht in der Größenordnung von 0,2 bar. Auf der anderen Seite
haben wir die Industriediamanten, also nicht die natürlichen, die natürlichen erfahren gegebenfalls
auch solche Drücke, aber die Industriediamanten werden mittlerweile hergestellt bei Drücken bis
350.000 bar und da reden wir auch von Hochdruck. Die Frage ist also, die wir zuerst klären müssen,
was ist Hochdruck? Nun, für mich ist der Hochdruck eigentlich nichts anderes als eine Frage des
Standpunktes. Betrachten wir zuerst mal den Hochdruck, den wir im Körper empfinden können,
den Bluthochdruck. Der ist nur schädlich, wenn er lange anhält, das heißt also über mehrere
Wochen, Tage, Monate. Kurze Hochdruckschübe, wie sie bei Sport entstehen, die sind eher gesund.
Bei lange wirkendem Hochdruck wird Herz und das System überlastet und wir haben einen
Gesundheitsschaden. Nehmen wir mal an, wir hätten eine Pumpe und diese Pumpe wäre unser Herz. Das
ist das Symbol für eine Pumpe. Nehmen wir weiter an, dass diese Rohrleitung, oder dieses Rohrleitungstück
ein Stück unserer Adern wäre und stellen wir vor, diese Pumpe würde hier Blut durch diese Ader
fördern, dann entsteht hier in dieser Oberfläche, innen am Rohr eine Reibung und diese Reibung
erzeugt letztendlich einen zurückwirkenden Druck und damit muss unser Herz nun fertig werden.
Der Blutdruck. Wenn diese Rohrleitung länger wird, entsteigt der Druckverlust. Wenn sie enger wird
und das gleiche Volumen durchgefördert wird, steigt auch der Druckverlust. Das heißt, wenn wir beim
Sport mehr durchfördern müssen, steigt der Blutdruck. Wenn wir mit dem Sport aufhören,
sinkt er wieder. Anders ist das, wenn wir einen pathogenen Zug haben, wenn wir also krank werden,
wenn wir krank sind, wenn unsere Adern beispielsweise wie hier, der innere Kreis symbolisieren soll,
enger werden. Wenn also eine Schicht in unseren Adern entsteht und das Herz muss noch die gleiche
Menge pumpen, dann steigt der Blutdruck und zwar dauerhaft und damit haben wir letzten Endes dann
das Phänomen, der Druckverlust steigt, die Pumpe Herz muss mehr arbeiten, wir bekommen irgendwann
eine Pumpe oder einen Systemschaden. Also etwas, was letzten Endes für uns sehr katastrophal enden kann.
Der Begriff Hochdruck, das können wir darauf schließen, steht also im direkten Zusammenhang
mit der Ausrüstung. Unsere Ausrüstung im Körper, also die Adern und das Herz und damit ist, denke
ich, der Standpunkt schon ganz gut geklärt. Wir reden hier beim Herzen und bei unserem System Körper
von einem relativ niedrigen Druck, wie ich schon sagte. Nehmen wir mal ein paar Beispiele, die wir
dagegenhalten könnten. Würden wir zwei Elefanten auf eine Münze stellen, sagen wir mal eine 20-Cent-Münze,
dann würde das 4000 Bar bedeuten auf dieser Münze. Würden wir gar den Eiffelturm auf die Spitze
stellen, dann hätten wir einen unverstellbaren Druck von 2,2 Millionen Bar, das sind 11.000 Tonnen
auf 5 Quadratzentimeter. Eigentlich sehr unrealistisch, eine menschlich gemachte Maschine
könnte so etwas nicht tun und der Stahl würde es an dieser Spitze auch nicht aushalten, aber daher
eben nur ein bisschen modell gedacht. Daher möchte ich Ihnen einige Dinge über Hochdruck sagen und
was man mit Hochdruck machen kann. Moderne Hochdrucktechnik bietet uns viele Dinge, von denen
wir vielleicht gar nichts wissen und ich möchte hier als Beispiel für alle Vergleiche den Mount
Everest nehmen. Wenn wir von oben, vom Gipfel auf die Erde, auf den Meeresspiegeln eine Rohrleitung
legen würden, dann hätten wir 868 Bar, also noch nicht richtig viel. Jetzt machen wir ein
Gedankenmodell. Wir sagen ganz einfach, am Gipfel würde der maximale Druck herrschen und unten
Presenters
Prof. Dr. Eberhard Schlücker
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:28:56 Min
Aufnahmedatum
2002-05-02
Hochgeladen am
2018-06-22 11:14:17
Sprache
de-DE